Gestern war ich nicht in der Lage einen Beitrag zu schreiben, aber dazu später.
Nachdem Holger und ich uns morgens in Klaipeda tränenreich verabschiedet haben hab ich mir kurz überlegt wie ich nun weiter fahre. Ich habe beschlossen, Litauen zu verlassen und nach Polen zu fahren. Also den Routenplaner gestartet und auf kleinen Strassen durch Litauen.
Ab und an schaue ich in den Rückspiegel, kein Licht von Holger zu sehen. Ach ja, der ist ja nach Hause. Dann nach relativ kurzer Zeit war es wieder soweit – Schotterstrasse. Ist auch erstmal kein Problem, aber diesmal war es eine „Waschbrettstrasse“. Total unangenehm zu fahren. Ich dachte jetzt fliegt dir gleich alles auseinander. Ich habe ja eh schon ein labiles Koffersystem.
Also ging es langsam ca 25km so weiter bis der Teer wieder angefangen hat. Naja, kurz vor der Grenze nochmal getankt, und mir die Stadt Suwalki ausgesucht. Campingplatz gecheckt und los. Der Campingplatz hatte schon das Wort „private“ im Namen. Er liegt unweit des Zentrums. Ein lauschiges Plätzchen. Nicht sehr groß, top Lage. Die nette ältere Besitzerin hat gleich gefragt: Zelt? Ich: Ja. Der Platz hatte auch 5 oder 6 kleine Hütten die alle ausgebucht waren. Gut ich habe mein Zelt aufgebaut und mir einen Kaffee gekocht. Dabei gleich Hausarbeit erledigt, denn meine Hosentasche hatte ein Loch und ich musste mein geliebtes Nähzeug wieder zum Einsatz bringen.
Dann kam die alte Dame wieder und sagte „Listen to the music, it is Festival, Blues Festival – not sit here go to city“ Echt witzig. Ich hab gesagt ja das mach ich. Nach kurzer Zeit kamen vier polnische 12er GS Fahrer. Wir haben uns dann auf „Polenglish“ unterhalten. Mit den Jungs bin ich dann auf das Festival gegangen. Es war echt toll, aber die Buben drücken was weg….. Spät in der Nacht sind wir dann zum Zelt zurück gelaufen. Ich war so müde…..
Und es kam der heutige Samstag. Ich wache auf und mir tun alle Knochen weh. Rainer du wirst alt, denke ich. Aber nein so ist das nicht. Meine Isomatte ist inkontinent. Mist ich brauch ne neue. Aber hier was finden? Morgen ist Sonntag! Na dann tut es auch noch die alte eine Weile.
Nach dem Frühstück und dem Rest der zu erledigen war, bin ich gegen 10:30h losgefahren. Bin so ca 15km nach Bakalrzewo Richtung Westen gefahren. Dort habe ich mir, wie in einer Broschüre gelesen, eine alte Befestigungsanlage der Deutschen aus 1940, angesehen. Diese Anlagen sind in der Gegend häufig zu sehen.
In Augustow, weiter südlich habe ich mir eine Kaffeepause gegönnt und im Touristenzentrum Informationen geholt. Der nächste Campingplatz der erwähnt wurde lag kurz vor Bialystock. Eine Strecke gebastelt und los. Man war das schön. Endlich wieder ein paar Kurven durch den polnischen Wald, auf neu geteerter Strasse.
Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich noch das Schild 60km/h. Was hab ich auf der Uhr? ca 90Km/h – Na egal ich bin alleine auf der Strasse. Als der Wald zu Ende war, sehe ich in einiger Entfernung eine Warnweste über die Strasse huschen. Wieder so ein Radfahrer denke ich, die tragen alle Warnwesten. Als ich näher kam, zieht die Warnweste eine rote Winkerkelle heraus. Ich denke scheixxe jetzt haben die mich erwischt. Und gleich so viel drüber – das wird teuer. Als ich anhalte mache ich ein freundliches unschuldiges Gesicht. Was ist los? frage ich. Er: kfjglkjf fdgkmfdlkg. Ich: In english please. Er trocken: Traffic Control – Driver Licence – ID – Papers, please. Ich rolle das Mopped noch ein wenig zu Seite, hole meine norwegisch Seitenständervergößerung raus und steige ab. Nachdem er meine Papiere hatte, kontrollierte er die Fahrgestellnummer und ging auf die andere Strassenseite zu seinem Kollegen im Auto. Natürlich nicht ohne mich anzuweisen: Stay here!
Der Kollege checkt alles durch. Ich darf weiter fahren, Puuh Glück gehabt. Ich habe den Campingplatz angefahren – angesehen – weggefahren. Nicht mal die 5€ die er kosten sollte war der wert. So etwas hab ich noch nicht gesehen. So grottig, nee nee nee. Und sowas steht in der Touristenbroschüre. Da nehme ich mir lieber ein Zimmer in der Stadt. Und diese Entscheidung war richtig. Denn es hat am Abend geschüttet wie aus Eimern.
Ein Spaziergang durch die Stadt:
Etwas zu Abend gegessen und zurück zum Hotel, das WLAN ausnutzen. So sitze ich nun in der Bar und tippe:
Mal sehen was er neue Tag so bringt. Hoffentlich auf jeden Fall besseres Wetter.
Was tust du , kaum bin ich nicht mehr dabei legst du dich mit der Staatsmacht an. Weiterhin alles Gute.
Die Berichte werden definitiv länger,jetzt wo Du alleine unterwegs bist…hat auch was!Gute Fahrt weiterhin!