Heute morgen als ich aufgewacht bin ging es mir wieder besser. Hatte sich doch gestern ein Engländer mit seiner WEISS-BLAUEN 1150er GS neben meine gestellt. Wir kamen ins Gespräch und haben den Abend etwas geplaudert. Er war mit seiner 16jährigen Tochter unterwegs. Er erzählte, seine Tochter sagte: „Hey Daddy lass uns dich nach Deutschland fahren.“ Er sagt: „OK, wo würdest du denn gerne hin?“ Sie sagt: „Ich würde gerne nach Auschwitz.“ Hä denke ich!! Er sagt zu seiner Tochter: „Du weisst schon, das das in Polen ist.“ Sie antwortet: „Oh, dann fahren wir eben nach Polen.“ Und so kam es das wir uns trafen. Er sagte ich solle nach ZAKOPANE fahren. Ein schöner Ort. Im Winter DAS Skizentrum Polens. Also schau ich mir das an, denn es liegt sowieso in meiner Richtung.
Aber gut, nach dem Frühstück bin ich bei Sonnenschein und schon 22° losgefahren. Erstes Ziel war Biekitz-Biala. Dort habe ich Halt gemacht.
Die Jungs von Touratech haben mir eine Seitenständererhöhung gebastelt.
Das erleichtert mein Leben ungemein. Aber meine norwegisch Hilfe behalte ich erstmal. Seit dieser Zeit habe ich einen neuen Mitfahrer. Sein Name ist MITAS:
Auf dem Weg durch das weite Land, hab ich mich auf kleinen und kleinsten Strassen durch die Bergdörfer gekämpft:
Zweimal bin ich auf diesen kleinen Strassen falsch abgebogen. Beim ersten Mal stand ich plötzlich in einem Bauernhof einem recht aufmerksamen Schäferhund gegenüber. Er bellt, ich überlege. Aber dann sehe ich dass er angekettet ist. Weit und breit niemand zu sehen. Also im Hof schnell die Fuhre umgedreht und weg.
Beim zweiten Mal stand ich plötzlich vor einem total durchfurchten und matschigen Feldweg. Nein, Rainer da fährst du nicht durch sagt meine innere Stimme. Ich hab ja keinen der meine Mühle aufhebt. Also mühevoll auf engstem Raum kehrt gemacht. In Ruhe das Navi studiert und den richtigen Weg gefunden.
Endlich gab es wieder Kurven und Berge. Und allerlei Überraschungen:
Ein wenig Grünzeug verbrennen am Strassenrand.
Ich habe mich also durch die Berge des Polnisch-Slowakischen Grenzgebietes bewegt. Zwischendurch noch schnell an der Residenz des polnischen Präsidenten vorbei geschaut. Auf eine Besichtigung und Führung habe ich Mangels Sprachkenntnis verzichtet:-)
Weiter geht in die Slowakei – und zurück nach Polen:
In Zakopane angekommen war ich doch ziemlich überrascht. Der Ort war voller Touristen. Sicher, die Holzhäuser sind schon wieder eine andere und eigene Bebauung, aber sooo voll. Im Winter Skiressort, und im Sommer eine beliebte Gegend um zu Wandern oder Mountainbiken. Ich bin dann noch durch die Füssgängerzone gelaufen. Viele Kneipen, Lokale und Restaurants. Aus einigen dröhnt Livemusik bis auf die Strasse. Ich glaube das will ich nicht, und so ziehe ich weiter. In einem ruhigen und abgelegenem Lokal esse ich zu Abend und lasse den Tag ausklingen.